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Arbeiten in unserer Werkstatt

Das Wort Krippe rührt vom mittelhochdeutschen „Krips“ her und bedeutet eigentlich nur Futtertrog oder „Futterraufe“, in dem Jesus von Nazareth nach der wunderbaren Geburt im Stall zu Bethlehem gelegt wurde. Das Wort Krippe wird nicht nur für die Weihnachtskrippe sondern auch für die Oster- und Jahreskrippe gebraucht. Eine Krippe ist also in unserem Sinn eine bildliche, vielfigurige Darstellung der Geburt, wie des Lebens und Leidens Jesu Christ, und gleichsam ein Ausschnitt aus der Bibel und unserer Heilsgeschichte. Die Weihnachtskrippe ist beinahe 800 Jahre alt. Es gibt erste Krippendarstellungen in den Fresken der römischen Katakomben ebenso wie auf antiken Sarkophagen, romanischen Türflügeln oder Buchdeckeln, bis schliesslich um die Wende des 16. und 17. Jahrhundert die „eigentliche Krippe“ definiert wurde. Die „eigentliche Krippe“ hatte nur das viel ältere, liturgische Krippenspiel abgelöst, von dessen Höhepunkt wir in der lebendigen Krippenfeier im Walde von Greccio im Jahre 1223 durch Franz von Assisi wissen.

Die Verehrung der Weihnachtskrippe hat ohne Zweifel die Muttergottes selbst angefangen, denn nach der Himmelfahrt Christi zog es sie des öfteren in das nahe Bethlehem, besuchte den Ort der Geburt und verrichtete vor der Krippe ihre Andacht und viele fromme Frauen und die Jünger taten es ihr gleich. Daraufhin wurde dies von den Juden verboten und sie erbauten an dieser Stätte einen heidnischen Tempel. 200 Jahre wurde dadurch die Krippenverehrung lahm gelegt bis im Jahre 313 Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin den Tempel abreissen liess und eine herrliche Basilika mit der vorgefunden Krippe erbaute. Ungefähr 300 Jahre dürfte sich die Krippe als kostbarer Schatz, gehütet und verehrt, in der Geburtsgrotte zu Bethlehem befunden haben.

Die Krippenverehrung kam nach Europa und verbreitete sich rasch. Schon in den Katakomben in Rom konnte man bildliche Darstellungen der Krippe mit Jesuskind, Ochs und Esel sehen. im 7. Jahrhundert rettete Papst Theodor I. (642-649) die eigentliche „Krippe“ des Herrn von Bethlehem nach Rom. Unter Papst Hadrian wird zum ersten Mal ein Altar erwähnt – in der Basilika „Maria die Grössere“ genannt – in dessen Schrein dieses Krippenheiligtum aufbewahrt war. Mit der Zeit ahmte man diese Krippe nach, legte ein Kindlein hinein und stellte Maria und Josef dazu. Später stellte man statt des Krippentroges auch Wiegen und Körbe auf. So finden wir im Kreuzgang der Domkirche zu Brixen in Südtirol ein Fresko, das uns die Darstellung des Christkinds in einem geflochtenen Korb zeigt.

Die Krippe war in Tirol zu Beginn des 17. Jahrhunderts eher bühnenhaft dargestellt. Alltagsszenerien erhielten in der Weihnachtskrippe immer schönere Plätze und die Geburtsgruppe verlor dabei immer mehr an Bedeutung. 1797 wurde das Aufstellen der Krippe in den Kirchen verboten. Anlass dazu war, dass eben die Szenarien aus dem Alltag mit z.B. Bierführern, WC-Darstellungen etc. dargestellt wurden. Die Krippen verschwanden zwar aus Klöster und Kirchen und fanden dafür vermehrt Einzug in Bürger- und Bauernhäuser. Durch diese Massnahme wurde unbewusst das Krippenwesen gefördert und verbreitet. Das Verbot wurde 1804 wieder aufgehoben. Um 1870 bemühte sich die Kirche wieder um die Rückkehr der Weihnachtskrippe.

Um Mitte des vorigen Jahrhunderts bekam „das Krippelen“ erneut einen empfindlichen Schlag. Händler suchten in den entlegensten Täler Bauern auf und kauften diesen für wenig Geld die schönsten Figuren ab und veräusserten sie ins Ausland. Der Wendepunkt kam für die Krippenbewegung am Blasiustag 1909, als der damalige Pfarrer von Sistrans und Chorherr des Stiftes Wilten Christostomus Mössl den Aufruf an alle Freunde der Weihnachtskrippe verfasste sich zu vereinbarter Zeit im Innsbrucker Gasthof „Goldener Hirsch“ einzufinden zu einer Besprechung für eine Gründung eines Vereins der Krippenfreunde. Es kamen über 80 Personen. Am 17. Mai wurde in Brixen der Vereinsvorstand Krippenfreunde Tirol gegründet. Es muss jedoch erwähnt werden, dass der allererste Krippenverein im kleinen Kreis im Pitztal schon sehr viel früher bestand. Um 1608 wurden nachweislich in der Jesuitenkirche und bei den Franziskanern in der Hofkirche schon Weihnachtskrippen aufgestellt.